Vortrag des Erzpriesters Konstantin Stratigopulos im Rahmen der Hagiographie Vorlesungen der heiligen Ikonen unserer Orthodoxie, gehalten am Freitag den 04.11.2005. Aus dem Griechischen original aus Tonbandausschnitten ins Deutsche übertragen.
ERSTE VORLESUNG
ALLGEMEINE GRUNDLAGEN- PRINZIPIEN- DER HAGIOGRAPHIE UND ANALYSE DER THEOLOGIE DER IKONE DER ALLHEILIGEN MUTTER GOTTES.
Am Anfang unserer Vorlesungen werden wir uns immer für 20 Minuten über das, was wir Theologie der Ikone nennen, beschäftigen weil die Theologie der Ikone sehr wesentlich ist, um Ikonen malen zu lernen.
Was wir machen ist nicht einfach Ereignisse zu beschreiben und diese darzustellen wie es uns gefällt, oder wie sie in unserem Kopf entstanden sind.
Jeder Strich den wir zeichnen ist eine Theologie, weil sich bei den Ikonen die ganze Theologie der Heiligen Väter der Kirche entfaltet.
Um die Ereignisse, die am Werk der göttlichen Ökonomie beschrieben sind zu studieren stellt uns unsere Kirche folgendes als Möglichkeit zur Verfügung: die Heilige Schrift die uns die Ereignisse beschreibt, die Kirchenväter, die diese Ereignisse erklären, die Hymnen unserer Kirche, welche auch die Ereignisse erläutern, die Hymnen sind eine Textinterpretation und schliesslich die Ikonen
die auch eine Interpretation - Ausdrucksmittel sind, diesmal durch die bildende Kunst.
Das heisst um zu interpretieren, gleich wie es die Väter der Kirche um die Heilige Schrift zu erklären tun, muß der Hagiograph im Geiste und Haltung des Gebetes leben, ein erleuchteter Mensch sein, er muß an den Ereignissen der Kirche teilnehmen und muß die Heilige Schrift kennen.
Es ist eine Lehre, die an eine spezifische Sprache gebunden ist, teilnimmt , die Sprache der Heiligen Schrift.
Also der Hagiograph muß die Interpretation der Kirche für alle Ereignisse kennen, um an der Ikone die Theologie abzubilden, welche in der Heiligen Schrift und durch die Kirchenväter ausgedrückt wird. Also niemand kann willkürlich nach seiner Ausdrucksweise, nach seiner Phantasie die Ereignisse beschreiben. Jeder Strich, jeder Ausdruck –allerdings viele Elemente sind dogmatisch- ist unveränderbar. Man wechselt das Dogma nicht. Hier an diesen Ikonen zeichnen wir, schildern wir immer das Dogma. Niemand interveniert beim Dogma. Sie werden es immer wieder sehen und besser verstehen und ich betrachte es als das Wichtigste dieser Anfangsvorlesungen, weil falls sie nur eine Zeichnungstechnik lernen ohne die tiefe Theologie zu beherrschen, kommen Sie nicht weiter. Sie werden nur hin und her pendeln, wie soll ich es jetzt machen, so soll ich es machen, vielleicht anders, oder sie werden einfach Ikone kopieren und nichts mehr.
Weil wir mit der Theologie heute beginnen, sage ich Ihnen so manche allgemeine Grundlagen der Ikonen, sehr allgemeine, die sie im Kopf behalten sollen, damit Sie
diese als Fundament benützen und auf diesem Fundament werden wir die nächste Etappe, was die Theologie der Ikone betrifft bauen.
-Die erste Grundlage einer Ikone, eine Basisgrundlage ist, dass die Ikone, jede Ikone die Ereignisse, das Geschehen an zwei Dimensionen darstellt-nie an drei Dimensionen. An zwei Dimensionen an der ersten Kirche, die ersten Jahre gab es manche Skulpturen, Halbskulpturen, welche im Laufe der Zeit abgeschafft wurden-und das ist eine Theologie. Sie wissen, im Rahmen der römisch-katholiken sind die Skulpturen geblieben. Bei uns wurden die Skulpturen völlig abgeschafft aus sehr tiefen theologischen Gründen und sehr tiefen substantiellen, wesentlichen Gründen, wegen des Geschehens, das der Gläubige der vor der Ikone steht, verrichtet. Sie verstehen wenn ich zwei Dimensionen sage, ich habe die Höhe und die Breite, ich habe nicht dieTiefe.
Sicher in der Technik der Agiographie könnte eventuell jemand auch die Tiefe darstellen, einen gennanten zentralen Fluchtpunkt und Punkt der Referenz, auf diesen würden sich die Ereignisse beziehen, diese die im Vordergrund sind, würde er größer, und, die im Hintergrund sind kleiner zeichnen.
Obwohl eine Ikone vielfältige Ereignisse enthalten kann und diese beschreibt und es sind viele Themen die im Vordergrund oder im Hintergrund sind oder passieren, dieses Gleichgewicht nach vorne oder nach hinten, klein oder groß verfält, funktioniert anders, wird umgestürzt beim Malen der Ikonen. Sie sehen, wir haben hier die Ikone der Geburt als vielfältiges Ereignis. Uns interessiert es nicht Perspektive zu haben, wir dürfen unbedingt nur Höhe und Breite haben, Tiefe nie. Warum diese “Anomalie” bei der Ikonographie? Denn eine Logik des Zeichnens sagt, sehr richtig, man muß Tiefe haben damit man die Ikone besser sieht.
Die drei Dimensionen der euklidischen Geometrie, Höhe, Breite und Tiefe die dreidimensionale Geometrie, ist zwar reell, was dargestellt wird existiert, aber es ist selbstständig, also etwas was Höhe, Breite und Tiefe hat ist selbstständig, es braucht nichts mehr. Es ist ein Objekt, man betrachtet es von hier, von da aber es bleibt, es ist ein Objekt. Aber, falls jemand vor einer Ikone steht und er sieht nur Höhe und Breite und er sieht keine Tiefe, dann zeigt ihm die Ikone selber dass sie nicht vollständig ist. Aufpassen! Warum ist die Ikone unvollständig, was fehlt? Die Tiefenperspektive fehlt. Das passiert damit er, der vor der Ikone steht, selbst diese Tiefe die fehlt begreifen kann. Die Tiefe ist er selbst, er der vor der Ikone steht. Die Ikone ist weder ein Museumsereignis noch ein Kunstereignis. Es ist ein Ereignis welches micht einlädt an diesem Ereignis teilzunehmen, ein Gebetsereignis.
Der Gläubige der vor der Ikone steht, fühlt den Mangel der Tiefe, er wird selber Tiefe. Also, statt die Tiefe in den Hintergrund zu stellen, bin ich der vor der Ikone steht die Tiefe -die dritte Dimension-. Das ist ein wichtiger Grundsatz, ein wesentlicher Grundsatz, der nach dem Maß einer logischen Erklärung vieler Forscher nicht erklärt werden kann. Man sagt: Eine schöne Kunst, aber mangelhaft die Tiefe fehlt. Aber wir machen keine Kunst für die Kunst, wir machen eine Kunst für das Gebet.
Es ist eine Kunst die sich auf etwas bezieht, sie deutet die Schrift wie ich schon vorher gesagt habe, aber gleichzeitig ist sie eine zurückführende Kunst, eine Kunst die sich auf etwas wechselseitig bezieht. Das heißt daß Jesus Christus an den Ereignissen Teil nimmt und er wird die fehlende Tiefe der Ikone durch seine Anwesenheit vor der Ikone ersetzen und vervollständigen. Deswegen haben wir es nicht gern, Ikonen in Museen auszustellen, damit jemand vorbei geht um diese nur zu betrachten. Die Ikonen sind für die Kirchen, wo jemand davor steht und vor der Ikone betet und er kann vor der Ikone ein Heiliger werden. Man sagt manchmal daß es heilige Ikonen gibt und daß eine Ikone Myron absondert.
Wie wurde die Ikone heilig? Aus zwei Gründen:
Der erste Grund: Der Verfertiger, der Hagiograph dieser Ikone war vielleicht ein Heiliger und, die ganze Ikone wurde heilig.
Der zweite Grund ist, daß vielleicht, viele Leute die vor der Ikone beten heilig wurden, Gebet, Tränen, Kniefälle vor der Ikone, und so konnte die Ikone mehr heilig werden. Diese sind die heilig gewordene Ikonen.
Holz hat an sich keine solche Eigenschaft, sondern die Menschen übertragen Tatsachen der Heiligkeit auf das Objekt. Sie sehen Peters Schatten, Christus Kleidung hat geheilt, der Kappenmantel des Propheten Helias, St.Peters Kette haben Wunder bewirkt. Was war das alles? Es waren Gegenstände, die heilig wurden durch dem heiligen Mensch. Allein der Gegenstand, kann nichts machen.
Also das war die erste Grundlage, die Abschaffung des Dreidimensionalen und die Übernahme der dritten Dimension vom Mensch der an diesen Ereignissen teilnimmt.
Also, die Ikone hat keine eigene Existenz, sondern bekommt Ihren Wort durch die Teilnahme am Abgebildeten. (Notiz des Übersetzers)
-Eine zweite Grundlage ist die, die man ausdrucksvoll an der Ikone der Geburt sieht. Später werde ich noch mehr über diese Ikone sprechen. Hier ist die Ikone der Geburt. Sie merken hier wird alles wiedergegeben. Wir haben die allheilige Jungfrau, Christus, die Engel die herabkommen, manche Schäfer die die Ereignisse beobachten,
Josef der zweifelt.. und sich überlegt ob er mit der Jungfrau Maria bleiben soll oder nicht, die drei Weisen die aus dem Morgenland kommen, also viele intertemporale Ereignisse (die nicht gleichzeitig passierten) innerhalb eines Bildes. Also, wir haben keine Zeichentrick Comics. Alle intertemporalen Ereignisse sind hier gesammelt. Die Ikone hat also als ihre zweite Grundlage das Prinzip der Abschaffung der Zeit und der Überwindung der Zeit. In der Kirche wird die Zeit abgeschafft und alles wird Ewigkeit.
Was sagt man während der Karwoche: Heute wird Christus gekreuzigt… oder zu Weihnachten, Heute wird die Jungfrau Maria gebären…Was meint man mit heute? Die Abschaffung und Überwindung der Zeit und man betrachtet es so - alles findet heute statt, alles ist zusammen.
Es gibt zwei Ikonen die sind… ich nenne die eine nur damit sie das verstehen können. Es ist Christ Himmelfahrt, 40 Tage nach Christi Auferstehung. Hier vorne, ist die Mutter Gottes und die Apostel sind rund herum. So geschah es. Engel die herabgekommen, Christus fährt mit den Engeln auf in den Himmel. Sehr Gut.Aber diese Ikone scheint widersinnig zu sein. Ganz im Vordergrund sieht man Apostel Paulus und Apostel Paulus war in dieser Zeit der Himmelfahrt nicht einmal Christ. Falls sie die Taten der Apostel an der Heiligen Schrift, wo diese Geschichte der Himmelfahrt erzählt wird, lesen, ist sie im ersten Kapitel beschrieben. Apostel Paulus sieht das Licht in Damaskus und er bereut, das steht im neunten Kapitel. Also dann hat diese Ikone nichts mit der Wahrheit der Geschichte zu tun. Apostel Paulus hat nichts zu tun im Zusammenhang mit der Himmelfahrt nichts zu tun in der Ikone der Himmelfahrt. Doch für uns hat er damit zu tun!
In dem er bereut, gewinnt er die vorherige Zeit. Er ist in der Zeit anwesend. Der Reuende gewinnt die vorherige Zeit .Sie sehen, das ist die Abschaffung der Zeit.
Wir haben auch andere Ikonen die solche Ereignisse beschreiben und die Zeit überwinden.Und das ist ein sehr wichtiges Prinzip. Man sagt also nicht, daß Paulus “nicht war”, sondern daß Paulus “war”. Er war weil er sich besonnen hat.
-Ein anderer, sehr wichtiger Grundsatz ist daß wir keine Schatten an den Ikonen malen.
Man sieht hier, auf dem Boden keine Schatten. Kein Schatten.Warum gibt es keine Schatten? Es gibt Schatten dort wo es eine Lichtquelle gibt. Sie sehen die Lichtquelle kommt und verursacht einen Schatten an der Decke der Schatten der Strasse, der Schatten der Lampe. Es gibt eine Lichtquelle von wo das Licht herkommt. Falls das Licht überall ist, falls das Licht von überall kommt, es kommt von überall, dann gibt es keine Möglichkeit, daß ein Schatten existiert. Der Schatten wird abgeschafft. Alles ist Licht.
Innerhalb der Ikone wird alles als Licht geäußert. Es gibt nur bei manchen Falten der Kleidung usw.Schatten, aber innerhalb der Ikone ist alles Licht. Man malt nie Schatten, unter dem Schatten…das ist eine Haltung die das Himmelreich abschaffen würde. Das Licht, in das die Ikone voll ist – vor allem bei den Ikonen aus Holz - ist durch Goldfarben gezeigt, durch Blattgold hervorgebracht. Sie sehen diese stellen das Licht dar. Natürlich an den Wänden, weil Gold nicht leicht an der Wand haftet, verwendet man andere Farben. Aber besonders für die Hagiographie auf Holz gibt es keine Schatten und Licht kommt von überall. Dieses Licht ist das Licht des Himmelsreichs. Das ist also ein anderes wichtiges Prinzip, das Schatten und Licht anbelangt, und auf welcher Art das Licht auf den Ikonen strömt.
-Eine andere wichtige Grundlage, ich kann jetzt nicht ganz das Warum erklären…ich erkläre jetzt notwendigerweise in Kurzfassung diese Grundlagen damit sie schon etwas am Beginn dieser Vorlesungen der Theologie der Ikone wissen und verstehen. Die Heiligen, irgendwelche Heiligen, die an der Ikone abgebildet sind sehen Gesicht zu Gesicht an, nie im profil, es werden beide Augen dargestellt. Gesicht zu Gesicht heißt nicht immer ganz frontal wie hier Christus sondern eben sehen Gesicht zu Gesicht.
Sie sehen unten die Apostel sind axial abgebildet. Es gibt solche axialen Ikonen aber bei allen kann man trotzdem beide Augen sehen, entweder so wie hier ein bisschen von der Ecke oder frontal, man nennt das axiale Darstellung, oder Gesicht zu Gesicht Darstellung, das Gesicht wird immer gezeigt. Das Gesicht wird nie abgeschafft weil der Sinn ist, daß man Gott “von Angesicht zu Angesicht” sehen wird. (Vgl.Gen32,30)
Gesicht, prosopon auf Griechisch, kommt aus “Pros Opa”d.h.Richtung auf Augen.”Pros” heißt gegen, in Richtung auf, und “Opa” heißt Augen.”Prosopon”also ist das Anschauen mit Richtung auf das Gesicht. Und die Heiligen sehen Gott von Angesicht zu Angesicht nach dem Maß den die können, sicher. Später werden wir wieder darüber sprechen, wie auch Apostel Paulus sagt, aber sicher gibt es manche Ausnahmen.
Ich würde wagen so manche Ausnahmen zu erwähnen die bei etlichen Elementen mancher Ikonen vorkommen. Ich weiß nicht warum, ich werde es immer sagen, wir werden es bei Ikonen sehen und Ihr werdet sagen warum ist dort dieses Gesicht im Profil, warum hat Theofanis, dieser große Hagiograph Theofanis aus Kreta manche Persönlichkeiten im Profil gemalt. Ich weiß nicht warum. Ich kann es nicht verstehen.
Aber die Theologie der Ikone verlangt immer die Existenz der Richtung Gesicht zu Gesicht. Darstellungen wo man beide Augen sieht.”Pros opa”, man soll die Augen sehen können. Wie das dargestellt wird, werden wir genau sehen. Was ich jetzt gesagt habe, sind manche sehr generelle Grundsätze der Theologie der Ikone, wir werden im Laufe der Zeit bei allen diesen Vorlesungen alle Ikonen Schritt für Schritt beschreiben. Mindestens bis März werden wir je 20 Minuten am Anfang der Lektionen über die Theologie der Ikone sprechen. Sie werden viele Einzelheiten lernen und die sehr tiefe Theologie, welche Ihnen Anreiz geben wird die Theologie zu studieren, falls sie wirklich seriöse richtige Ikonen malen möchten
Ich hatte gesagt, es ist das Studieren der Heiligen Schrift, der Kirchenväter und der Hymnen was in der Theologie der Ikone ausgedrückt wird. Das Hören einer Hymne ist Theologie. Jemand hat ein Ereignis studiert und dann spricht er theologisch darüber. Das Troparion des Heiligen von Morgen. Es ist nicht einfach das Beschreiben seines Lebens. Es ist die Theologie seines Lebens. Und hier wie wir schon sagten geht es um eine Theologie die durch das Wort der Schrift und durch das Malen gemacht wird.
Schauen wir für paar Minuten nur die Ikone der Geburt Christi an. Nur manche Elemente werden wir analysieren. Diese Ikone ist uns sehr bekannt. Schauen wir uns manche zentrale Ereignisse dieser Ikone an. Im Zentrum gibt es diese Höhle in der Christus geboren ist und hinten ist es dunkel. In der Hagiographie malt man nie das Böse, zum Beispiel den Teufel, nie. Sogar die Dunkelheit hier ist eine kleine Ausnahme um zu zeigen, das was Prophet Jesaja sagte “im finstern Lande scheint es hell”, am Ort und Schatten des Todes, daß Christus an dem Ort geboren wurde. Nie Dunkelheit. Es gibt viele Ikonen mit Dunkelheit, von Hagiographen die die Theologie nicht beherrschen und die nicht wissen warum sie das machen. Z.B. die Heilige Marina mit einem Teufelchen. Bei einer Hagiographie malt man nie das Übel. Es ist völlig falsch, weil bei der Bildermalerei von Heiligen malen wir was Gott kreiert hat, das was eine Hypostase hat, also einen Bestand hat, und nicht das ohne Hypostase, das Unhypostatische. Der Teufel ist unhypostatisch. Aufpassen! Ohne Hypostase heißt nicht, dass es keinen Teufel gibt. Es ist was anderes das “es gibt” und was anderes “ich habe Hypostase”. Es ist ganz was anderes. Ich sage nicht daß es keinenTeufel gibt. Ich sage daß der Teufel unhypostatisch ist, in dem Sinn besteht er nicht. Das ist ein wesentlicher Unterschied, falls sie Griechisch kennen. Es ist die Theologie der Kirchenväter.
Unhypostatisch heißt daß Gott so etwas nicht kreiert hat. Der Teufel war ein Engel. Gott kreierte die Hypostase eines Engels, nicht eines Teufels.Weil Gott der Schöpfer nur des Guten ist. Er macht nicht etwas was schlecht ist. In seiner Freiheit hat der Teufel gewählt, ohne Hypostase zu werden. Es gibt einen Teufel, aber ohne Hypostase, ohne Existenz. Aufpassen! Ein bisschen griechisch lernen. Also als Geschöpf besteht kein Teufel. Er war ein Engel, wobei er in seiner Natur ein Engel bleibt, der aber seine Engelnatur entartet hat. Das ist das Unhypostatische. Also wir malen nicht das Unhypostatische wie auch keine Horrorszenen.Nie.
Das ist sehr wichtig an der Hagiographie und wir malen auch nie was wir nicht gesehen haben. Die Heiligen haben wir gesehen. Sie haben sich offenbart. In der Ikone der Dreifaltigkeit, wir werden sehen, daß man den Vater nicht malt. Wir haben den Vater nie gesehen, den Sohn haben wir gesehen, also malen wir den Sohn. Den Heiligen Geist haben wir in der Form einer Taube gesehen, als Flamme, wir malen es. Den Vater haben wir nicht gesehen also zeichnen wir ihn nicht. Es besteht nicht eine Dreifaltigkeit, wo sie den Vater mit einem Bart sehen werden. So eine Ikone ist falsch, ist theologisch unhypostatisch, weil der Vater sich nie offenbarte. Also hier haben wir die Dunkelheit, diese Dunkelheit wurde beschrieben und der “Todes Schatten” wie der Prophet Jesaja sagt. In der Grotte gibt es zwei Tiere, einen Esel und einen Ochse. Zwei Tiere.
Warum wählen wir nicht andere Tiere? Wie die Weihnachzskarten zeigen, und damit sie romantisch und schön sind, auch Kaninchen usw.oder auch vielleicht ein Dinosaurier, weil eventuell die Kinder es mögen. Die Heilige Schrift beschreibt nur diese zwei Tiere, weil der Prophet Jesaja und auch der Prophet Habakuk die das Geschehen der Geburt prophetisch erwähnen nur diese zwei Tiere nennen. Beide Propheten sprechen über zwei Tiere in dessen Mitte Christus geboren wird.
Zwischen zwei Tieren wird er sich bekannt machen, sagt Prophet Habakuk und Jesaja, nennt sogar die Tiere und sagt “Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn; Israel hat keine Erkenntnis”. Seht ihr, er sagt Ochse und Esel.Was heißt nun Ochse und Esel. Der Interpretation der Kirchenväter nach, erstens sind es Tiere, Tiere sind irrational, vernunftlos, also das irrationale des Menschen, zweitens sind es zwei Arten von irrationalen Tieren. Es gibt die Christen, die aus dem jüdischen Raum kommen und die der Nationen. Welche verehrten Christus? Die Hebräer, die Christus kannten, ein bisschen früher wegen der Offenbarung die sie hatten und später die der Nationen. Es sind zwei Kategorien, die aus den Nationen und die Juden. Beide sind aber irrational. Die Hebräer kannten (Christus) und haben Ihn gekreuzigt, die anderen kannten Ihn gar nicht. Es sind immer zwei Tiere und es bleiben zwei Tiere. Nicht mehr. Jemand der wagen würde etwas anderes zu machen, der ändert die Heilige Schrift. Manche sekundäre Elemente könnte er eventuell, falls es erlaubt ist, wechseln aber mit schonender Rücksicht. Die Farbe einer Kleidung. Nichts mehr. Aber nie die zentralen Elemente, wie Christus der in diesem Raum ist, in diesem Bett in dem er liegt. Das werdet ihr so malen und nur so. Nie etwas anderes, nie ein anderes Bett oder eine andere Kleidung.
Beide sind gleichzeitig theologische und dogmatische Grundsätze. Jesus Christus trägt diese Kleidungsstücke genau weil er kommt um für uns gekreuzigt zu werden und zu sterben. Dieses Weihnachtsfest ist nicht unabhängig. Dieses Fest der Weihnacht hat einen Grund nur weil das was jetzt passiert, sich in ein Ereignis das sotiriologisch, erlösend für die Menschheit ist, vervollständigt.Es ist etwas ganz besonderes, daß Gott ein Mensch wird aber das ist nicht genug für die Erlösung. Der Hades muß vernichtet werden. Deswegen ist Ostern für uns Orthodoxe das Fest aller Feste. Im Westen sind es die Weihnachten, Weihnachten wird dort gefeiert. Ostern ist ein Fest das relativ unterschätzt wird. Wir verrichten also dieses große Ereignis der Geburt Christi (funktionierend) als dienendes der Auferstehung, dem Werk zum Heil der Menschheit. So, das Kind, das jetzt geboren wird, bereitet sich vor, für uns gekreuzigt zu werden und zu sterben. Und das gestorbene, wird mit diesen Leichentüchern gezeigt. Es sind die Leichentücher in die Christus während Seiner Kreuzabnahme um Ihn zum Grab zu bringen gehüllt wurde. Es sind diese Leichentücher, welche die Salböl –Myron-bringende Frauen im Grab gefunden haben. Es ist das Kind, das für uns sterben wird. Deswegen kann man Christus aus dogmatischen Gründen mit keinen anderen Kleidern, an der Geburts Ikone, darstellen sondern nur mit den Kleidern dessen, der sich auf das Sterben und die Auferstehung vorbereitet. Gleichzeitig ist das Bett wo Er liegt ein Grab. Es ist das Grab in das Christus hineinging um aufzuerstehen. Es ist nicht irgendein Bett. Deswegen, wenn wir eine andersartige Ikone sehen und man sagt “ ah was für eine schöne Ikone”, sollten wir wissen daß diese ganz falsch ist.
Die Theologie der Hagiographie ist völlig im Raum der römisch-katholiken verloren gegangen. Die Protestanten haben keine Hagiographie nur die vitraux, durch Glasfenster die Kirchen zu bereichern, sie haben auch den Drang etwas abzubilden…
Sieht man, hier ist das Bettchen, Ihr seht, sofort sind wir in die tiefgreifende Theologie eingedrungen. Ich analysiere diese Ikone ein anderes Mal.
-Wir enden heute mit etwas, was wir gleichzeitig an der nächsten Ikone sehen werden, die wir nach der Geburt analysieren werden, und was die Verkündigung sein wird, an der Ikone der Allheiligen Mutter Gottes. Die allheilige Jungfrau,wenn man sie abbildet, muß immer aber immer am Kopf und an beiden Schultern -hier und hier- drei Sternchen haben. Diese Sternchen sind achtstrahlig. Das ist ein dogmatischer Punkt, also niemand darf es wechseln weder das achtstrahlige noch, daß es drei sind. Das drei heißt, daß Mutter Gottes dogmatisch für ewig eine Jungfrau ist. Ewige Jungfrau heißt, daß Sie eine Jungfrau vor der Geburt während der Geburt und nach der Geburt Christi war. Vor während und danach. Das formuliert die ewige Jungfräulichkeit konkret. Was heißt ewig? Ewig ist vorher, jetzt und nachher. Die ewige Jungfräulichkeit wird durch die drei Sterne ausgedrückt und das muß unbedingt deklariert werden um zu deklarieren, daß Sie nicht irgendeine Frau ist, Sie ist Die Frau die immer eine ewige Jungfrau ist. Und gleichzeitig sind es achtstrahlige Sternchen, Sternchen mit 8 Lichtstrahlen. Das ist auch kein Zufall, weil man darf da nicht ein Sternchen mit fünf oder sechs Strahlen oder mit drei Strahlen malen, weil mit der Allheiligen Jungfrau wird das Werk des Mysterion des achten Tages der Schöpfung eingeweiht. Gott hat die Welt innerhalb sechs Tagen geschaffen. Dort beendete er sein Werk. Wenn Ihr das erste Kapitel der Genesis lest “Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag”. “Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag”. “Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag” und die Tage schließen sich ab. Schlussendlich wird auch der Mensch kreiert und er sagt “da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag”. Und so endet die Schöpfung. Den siebten Tag kennt ihr sehr gut, es wird im zweiten Kapitel der Genesis beschrieben wo steht daß Gott “mit seinen Werk aufhörte”, am siebten Tag.
“Er hörte auf” am siebten Tag. Wenn sie überall in der Heiligen Schrift suchen werden sie nirgendwo finden daß sich der siebte Tag, als Tag aufhört. Er wird nirgendwo sagen “Da ward aus Abend und Morgen der siebte Tag”. Der siebte Tag ist offen. Es ist der Tag in dem wir heute leben. Wir sind beim siebten Tag der Schöpfung. Deswegen ist dieser Tag offen geblieben.
Aber innerhalb des siebten Tages versagte der Mensch, das zu werden, was ihm Gott vorbereitete zu werden.
Und Gott in dem Er das Versagen des Menschen verzeiht, weiht den achten Tag ein, welcher der Tag der göttlichen Ökonomie ist und an diesem Werk nimmt die Panagia, die Allheilige, teil.
Jetzt hier in dieser Menschheit wo wir leben, leben wir am siebten Tag der Schöpfung, als misslungene Menschheit und gleichzeitig falls wir innerhalb der Kirche leben, leben wir gleichzeitig auch den achten Tag der Schöpfung.
Nach der zweiten Ankunft werden wir nur den achten Tag der Schöpfung haben.
Wer die Ausdauer hat,sollte in der Zukunft alles das studieren. Der hl.Maximos der Bekenner beschreibt sehr explizit ganz frühzeitig, schon im 6 -7 Jahrhundert das Mysterium, Offenbarung Gottes, des achten Tages. Sie sehen hier hat man eine Darstellung von Theologie. Aber wir sagen nicht vieles.Sehen Sie hier gibt es große Mysterien. Es ist viel schwieriger das zu entziffern als den hl.Maximos zu lesen. Der hl. Maximos erklärt es ganz klar. Hier musst Du Maximos, seine Werke kennen damit Du diese Tatsache begreifen kannst.
Ich habe Ihnen heute ein bisschen die Schlüssel und die Geheimnisse des Mysteriums der Theologie der Ikone näher gebracht, worüber wir uns das ganze Jahr beschäftigen werden, verschiedenartig, damit Sie diesen Ausdruck der Orthodoxie der Hagiographen, tiefgreifend verstehen. Ohne Theologie können Sie nichts anfangen.
Die Orthodoxen müssen Theologen sein, es hat natürlich nichts damit zu tun, ob jemand ein Diplom der Theologie hat oder nicht. Es ist die persönliche Beteiligung an den Ereignissen die zählt und selbstverständlich die persönliche Katharsis -das purgieren- und die göttliche Erleuchtung. Es ist nicht eine Sache der Technik. Die Hagiographen um Ikonen zu malen hatten früher immer viele Tage gefastet, viele Gebete verrichtet, Gebet im Zusammenhang mit dem was auf der Ikone abgebildet wurde und dann fingen die zu zeichnen an. Und falls Sie mögen, in diesem Raum, etwas zu lernen, oder falls Sie sich vorbereiten auf das Zeichnen, sollen Sie es fastend und betend tun. Sie werden, Gebete zu den Ereignissen verrichten, damit Sie sich an den Ereignissen beteiligen, damit eine Wechselwirkung existiert. Wenn Du den Heiligen malst, lernst Du den Heiligen kennen und es erfolgt diese Wechselwirkung. Sie sollen über das Leben des respektiven Heiligen lesen, die Troparien des Heiligen lernen. Alles das ist nicht eine Technik. Deswegen gibt es eine Wachstumsentwicklungsmöglichkeit bei der Hagiographie. Wachstum heißt nicht etwas ganz vom Anfang an zu machen. Es heißt diese Theologie tiefgreifender interpretieren zu können. In der Kirche ist nichts statisch oder sogar verharrend. Wachstum kommt von Menschen die erleuchtet sind und die Gnade des Heiligen Geistes gibt Wachstum und nicht meine eigene Idee eine moderne Hagiographie Schule zu gründen. Schauen Sie mal, falls Sie die Hagiographie im Laufe der Zeit studieren sehen Sie einen Zuwachs und ohne den Unterschied zu merken,werdet Ihr den Zuwachs merken. Schauen Sie z.B. die serbische Hagiographie Schule kommt nach den zwei grundsätzlichen Schulen, die des Panselinos und des Theofanis. Die bleiben da aber gleichzeitig führen die eine andere tiefere Mannigfaltigkeit, ohne die Theologie, die Ikone, die Gleichgewichte zu wechseln und das ist eine sehr tiefe Entwicklung der Ikone die zeitlich nachfolgend ist, weil der Heilige Geist immer Wachstum an den Menschen gibt. Ich werde nichts mehr sagen und Euch mehr müde machen.
Frage: Welche sind die Nationen und welche sind die Juden?Mit welchem Tier wird jeder gezeigt?
Antwort: Mit dem Rind die Christen aus den Juden und die heiligen Väter sagen daß die Nationenchristen mit dem Esel abgebildet werden…Das mehr irrationales von diese beide...Es ist nicht so wichtig…
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